Im August 1944 brach in der Slowakei eine Militärrevolte aus, die angeblich gegen die Deutschen, den Faschismus und für die Erneuerung der Tschechoslowakei gerichtet sollte. In dieser Zeit ist die Slowakei noch nicht von deutschen Truppen okkupiert worden und in wahrem Sinne des Wortes war hier auch kein wirklicher Faschismus. Für die Erneuerung der Tschechoslowakei setzt sich eine geringe Zahl der Slowaken ein. Trotzdem war die Revolte anfänglich ganz erfolgreich und verbreitete sich an mehr als die Hälfte des Territoriums der Slowakei.

Die wahre Beweggründe für den Aufstand waren die raschen sowjetischen Offensiven und die fortschreitende Vorahnung der Niderlage des Deutschlands. Die Revolte ist in derselber Zeit, als Rumänien (23. August), Finnland (2. September) und Bulgarien kapitulierten, ausgebrochen worden. Aber im Unterschied zu diesen Ländern, die sich nach der Wende der Kriegskoalition, ihre nationale Unabhängigkeit bewahrt haben, die Organisatoren des Aufstandes in der Slowakei – protschechisch orientierte Politiker, Armeeoffiziere und die Kommunisten – ein unbegreiflicher, beispielloser Schritt getan haben; sie haben törichterweise dem Selbstbestimmungsrecht der Slowaken entsagt und gegen den eigenen Staat bewaffnete Hand erhoben haben. Im Sommer 1944 haben die Aufstandsinitiatoren den Sowjeten das Angebot, die Karpatenbergpässe für die Rote Armee freilegen lassen, gemacht, um sie eine unverhinderte rasche Offensive bis zu den Toren Wiens führen könnten. Die Russen lehnten aber diese Initiative ab, sowie auch jede Militäraktion, die mit den Slowaken koordinieren sollte. Statt dessen haben sie die, für Partisanenkampf ausgebildeten Fallschirmjäger in der Mittelslowakei ausgesetzt. Mitte August operierten in diesen gebirgigen Landschaft zirka 2000 Partizanen. Diese leiteten schnell die Verbindung mit der lokalen Opposition und mit verschiedenen Flüchtlinge aus deutschen Konzentrationslager ein. Weil die Slowakei dammals nicht von Deutschland okupiert wurde, die Partisanen richteten ihre Gewalttätigkeit gegenüber den unbewaffneten Volksdeutschen und den Räpresentanten des Staatsapparat der Slowakischen Republik. Die Sabotageakte waren an die Zerstörung der Brücken, Tunnels, Verkehrsader und an die wichtigen Militärobjekte gezielt. Solche Objekte waren meistens nicht bewacht worden und ihre Destruktion war eine leichte Aufgabe, was später die Partisanen als Heldentaten dargestellt haben. Diese Taten haben schliesslich eine Vergeltung mitgebracht. Am 29. August 1944 hat General Ferdinand Čatloš als Verteidigungsminister in seiner Rundfunksrede bekanntgegeben die Berufung der deutschen Streitkräfte um die Lage im Land zu beruhigen und das Recht und die Ordnung wiederherzustellen. Folgender Tag Oberst Ján Golian, einer von Militärsführer des Aufstandes erliess den Befehl zum allgemeinene Aufstand.

Die Revolte hat die politischen und militärischen Aufstandsorganisatoren unerwartet angetroffen. Im Folge dessen zwei gut ausgerüstete Divisionen in der Ostslowakei schlössen sich dem Aufstand nicht an und sind von Deutschen abgerüstet worden. Gleichartig auch die Militärgarnisonen in der Westslowakei schlössen sich dem Aufstand nicht an und die Revolte beschränkte sich nur an dem gebirgigen Gebiet der Mittelslowakei. Anfänglich disponierten die Aufstandische mit zirka 10 000 Soldaten der Slowakischen Armee. Später ihre Zahl ist nach der Mobilisation an 60 000 gestiegen. Sie leideten nicht am Mangel der Waffen, und der Munition, aber die Panzer und die Flugzeuge waren nicht im Vorrat. Die regelmässige Militärtruppen, die sich als Tschechoslowakische Armee deklarierten, wurden mit unregelmässige Truppen (Partisanen), derer Zahl zirka 12 000 Personen war, ergänzt. Bunten Gruppen der Kämpfer fehlte der glaubwürdige Zweck, tiefere Stategie und vor allem das einheitliche Kommando. Der Aufstand wurde aus drei Zentren: London, Moskau und Banská Bystrica (Neusohl) gesteuert, dabei jedes Zentrum eigene Ziele präsentierte.

Die deutsche Truppen liquidierten den Aufstand mitleidslos mit grosser Leistung im Laufe weniger als zwei Monate. Trotz der dreifachen Ubermacht der Aufständischen, sie haben sehr schwacher Durchhaltungswille im Kampf erwiesen. Banská Bystrica, strategisches und politisches Zentrum des Aufstandes wurde am 27. Oktober erobert. Es war das Ende der organisierten Widerstandsbewegung. Die Armeeinheiten sind in die Gefangenschaft geraten oder waren in die Flucht gejagt. Die Revolte war zum Misserfolg voraus verurteilt. Sie scheiterte, denn sie brach in ungeeigneter Zeit aus, die Führung des Aufstandes war verwirrt und hatte keine Anziehungskraft für das Volk. Der Misserfolg des Aufstandes hat die Slovakei sehr viel gekostet. Zirka 20 000 Menschen sind zum Opfer gefallen. Aber die riesige materielle Schaden hatten nich so grosse Spuren gelassen, wie der Verlust des menschlichen Mitleides und die mationale Demütigung, die der Aufstand dem slowakischen Volk angetan hat, laut dessen diese Angelegenheit ein Unglückstag – dies ater – war.

In BIELIK, Peter – MULÍK, Peter [eds.]: Dies ater. Nešťastný deň 29. august. Bratislava : Lúč, 1994. s. 185-186. ISBN 80-7114-127-5.